Räumung zum Desaster machen, aber wie? – Turning eviction into desaster, but how?

english version below

Räumung zum Desaster machen – aber wie?

Am 9. Oktober um 7 Uhr morgens werden die Cops uns versuchen zu räumen! Jetzt gilt es das Haus mit allen Mitteln zu verteidigen. Jeder Tag vor dem 09.10. ist nun TagX!
Das Haus wurde bis jetzt verteidigt und uns zu Räumen ist eine Bedrohung für die Stadt geworden. Einerseits geht es jetzt also darum weiter Druck aufzubauen und das Drohszenario zu steigern.

Druck vorher ist nicht unsere ganze Strategie. Um effektiv und kollektiv zu handeln wollen wir hier unsere Gedanken offenlegen wie wir den Räumungsversuch zu einem Desaster für die Cops, den Senat und Padovicz machen können. Dass das nicht die eine Wahrheit ist und viele verschiedene Aktionsformen Sinn machen ist klar. Dennoch wollen wir hiermit Ansätze diskutieren um gemeinsame effektive Aktionen gegen Räumungsversuche zu finden.

Sitzblockaden werden oft versucht um Räumungen zu verhindern. Doch sie erwiesen sich gegen massive Cop-Aufgebote als nicht-effektiv, vor allem wenn, wie bei der Räumung des Syndikats, die strategisch sinnvollen Blockade-Punkte in Sperrzonen liegen. Die Repressionen, die mit Sitzblockaden verbunden sind, sind recht hoch (gemeinschaftlicher Widerstand, Nötigung…) – auch wenn jegliche Repression natürlich unverhältnismäßig ist. Die direkte Konfrontation mit durchmilitarisierten Bullen können wir nicht gewinnen. Durch Überraschung können wir kurzzeitig erfolgreich sein. So sind Sitzblockaden nicht zu verwerfen. Mit dem eigenen Körper, ohne große Hilfmittel, sich zu widersetzen und die Bullen direkt zu blockieren, ist auch ein wichtiges Werkzeug. Wenn wir die Cops mit Sitzblockaden überraschen oder eine große Masse zu bilden, kann sie durchaus effektiv sein. Auch das Gefühl gegen ein Ungerechtigkeit gemeinsam die Straße zu blockieren und ein mit vielen Menschen in einem kollektiven Moment des pysischen Widerstands zu sein, ist wichtig. Wie viele von uns hatten Radikalisierungsmomente beim Anblick von Bullengewalt bei einer Räumung einer Blockade gegen Faschos?

Das Potential von zielgerichtetem Chaos ist hoch. Die hohe Dynamik von autonomen Gruppen, kann die linearen Konzepte von den ops aus den Angeln heben. Jede Barrikade zieht cops. Und wenn sie erstmal da sind, brennt schon die nächste. Außerdem treibt jeder Angriff auf das Kapital, seine Infrastruktur und seine Garanten – die cops – den Preis eines Räumungsversuches in die Höhe.

Am Tag des Räumungsversuches gibt es zwei Ziele. Einerseits müssen wir Zeit gewinnen. Denn die cops wollen immer noch den Raduga e.V. räumen, der wie mittlerweile wahrscheinlich alle wissen, nicht im Besitz der Räume ist. Da die cops das immer noch so versuchen werden, brauchen wir die Zeit damit anwältlich interveniert werden kann. Das zweite Ziel ist es gegen die Räumung politisch zu kämpfen. Sie ist in unserem Fall besonders in die Unterdrückungsformen des Kapitalismus, des Staates und des Patriarchats eingebunden. Diesen und ihrem Instrument der Zwangsräumung haben wir schon seit langem den Kampf angesagt. Wir wollen den Tag auch als Anlass nehmen den Kampf weiterzubringen, in Bewegung zu kommen und offensiv gegen Unterdrückung und Verdrängung zu kämpfen.
So bald emanzipatorische und revolutionäre Ansätze verfolgt werden, sind die Cops nicht weit weg und versuchen unsere Existenzen und unseren Widerstand zu zerstören.
So braucht es einerseits dezentrale Aktionen, die den cops Zeit rauben und damit uns Zeit geben. Infrastruktur ist hier ein guter Ansatzpunkt. Ein Räumungsversuch gegen uns wird mit viel Material und cops verbunden sein, was erstmal herangekarrt werden muss. Diese Logistik gilt es zu stören und zu zerstören.
Die Liebig34 ist Teil des anarchistischen, des queeren, des feministischen Kampfes. Diesen voranzubringen, der politischen Idee des Hauses mehr Bewegung zu geben und gegen die Unterdrückung und Verdrängung anzukämpfen ist nicht nur als Rache zu verstehen, sondern auch das Weiterleben dieser Idee. Die Ziele sind klar Patriarchat, Staat und cops, sowie Kapitalismus und seine Infrastuktur.

Für dezentrale Aktionen – in Berlin und überall!

Und wie immer: Be careful with each other, so that we can be dangerous together!

Turning eviction into desaster – but how?

On October 9th at 7 am the cops will try to evict us! Now we have to defend the house with all means. Every day before 09.10. is now DayX!
The house has so far been defended and to evict us has become a threat for the city. On the one hand, it is now a matter of building up more pressure and increasing the threat scenario.

Pressure before is not our whole strategy. In order to act effectively and collectively, we want to share our thoughts here on how to make the eviction attempt a disaster for the cops, the Senate and Padovicz. That this is not the one truth and that many different forms of action make sense is clear. Nevertheless we want to discuss approaches to find effective joint actions against eviction attempts.

Seat blockades are often tried to prevent evictions. But they proved to be ineffective against massive cop deployments, especially when, as in the case of the eviction of the syndicate, the strategically useful blockade points are located in restricted areas. The repression associated with sit-in blockades is quite high (joint resistance, coercion…) – although any repression is of course disproportionate. We cannot win the direct confrontation with thoroughly militarized cops. By surprise we can be successful for a short time. Nevertheless, sit-in blockades are not to be rejected. Using one’s own body, without much help, to resist and directly block the cops is also an important tool. If we surprise the cops with sit-blocks or form a large mass, it can be quite effective. It is also important to have the feeling to block the street together against an injustice and to be one with many people in a collective moment of physical resistance. How many of us had moments of radicalization at the sight of cop violence during the clearing of a blockade against fascists?

The potential of purposeful chaos is high. The high dynamics of autonomous groups, can unhinge the linear concepts of cops. Every barricade draws cops. And once they are there, the next one is already burning. Moreover, every attack on capital, its infrastructure and its guarantors – the cops – pushes up the price of an attempt to evict.

On the day of the attempted eviction there are two goals. On the one hand, we have to gain time. Because the cops still want to evict Raduga e.V., which, as everyone probably knows by now, is not in possession of the premises. Since the cops will still try to do so, we need the time to intervene with a lawyer. The second goal is to fight against the eviction politically. In our case, it is particularly involved in the forms of oppression of capitalism, the state and the patriarchy. We have been fighting this and its instrument of forced eviction for a long time. We also want to take this day as an occasion to take the struggle forward, to get moving and to fight offensively against oppression and repression.
As soon as emancipatory and revolutionary approaches are pursued, the cops are not far away and try to destroy our existence and our resistance.
So on the one hand there is a need for decentralized actions that rob the cops of time and thus give us time. Infrastructure is a good starting point here. An attempt to evict us will require a lot of material and cops, which will have to be brought in first. These logistics have to be disrupted and destroyed.
Liebig34 is part of the anarchist, the queer and the feminist struggle. To advance this, to give more movement to the political idea of the house and to fight against oppression and repression is not only to be understood as revenge, but also the survival of this idea. The targets are clearly patriarchy, state and cops, and capitalism and its infrastructure.

For decentral actions – in Berlin and everywhere!

And as always: Be careful with each other, so that we can be dangerous together!
Liebig34